Testimonials
Wir brauchen engagierte Menschen, die selbst oder als Angehöriger von Krebs betroffen sind oder waren und sich künftig für die Belange von Krebspatienten einsetzen möchten. Im folgenden sehen sie einige Stimmen unserer Ehrenamtler.
Andrea Ziller, Leiterin der AdP-Regionalgruppe Oberland
Ich fühlte mich im bayerischen Oberland völlig allein gelassen. 20 Jahre wurde mein Körper durch Entzündungen der Pankreas durchgeschüttelt, ohne dass die Ursache gefunden wurde. Hilfe, Unterstützung, eine Hand, die mich hielt? Gab es nicht. Erst über den AdP fand ich ebenfalls Betroffene in München, die mir Mut machten und Pankreaszentren empfahlen, die mir wirklich geholfen haben. Der Wert der Krebsselbsthilfe ist kaum zu überschätzen. Ich hatte endlich das Gefühl, nicht allein zu sein. Inzwischen bin ich selbst AdP-Regionalleiterin im Oberland. Das hat mich verändert: Ich gehe besser mit meiner Situation um, bin offener geworden und habe große Freude daran, meine Erfahrungen weiterzugeben. Ich hätte sonst nie den Mut gefunden, ein Buch über meine Krankheit zu schreiben.
Dirk Neumann, Leiter der AdP-Regionalgruppe Kassel
Als ich meine Krebsdiagnose erhielt, hatte ich ein langes Wochenende vor mir – ohne jede Hilfe. Im Internet liest man nur das Schlimmste, der Arzt sagte mir die ungeschönte Wahrheit über die Tödlichkeit von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Erst der damalige Leiter des AdP in Kassel sprach mit mir über Chancen und Möglichkeiten. Ich schöpfte Mut, konnte endlich mit der Krankheit umgehen und versprach: Wenn ich das überstehe, werde ich auch aktiv, um anderen Mut zu machen. Und jetzt freue ich mich jedes Mal, wenn ich Betroffenen mit meiner Geschichte helfen kann.
Thomas Becks, Kehlkopf- und Kopf-Hals-Tumore e. V.
Wassertherapeutische Angebote oder auch einfach nur Schwimmen ist für am Kehlkopf operierte Menschen nicht mehr möglich, da durch das Tracheostoma am Hals Wasser eindringen würde. Als Wassertherapiebeauftragter des Bundesverbands Kehlkopf- und Kopf-Hals-Tumore e. V. setze ich mich dafür ein, dass auch in den Landesverbände Zuständige ausgebildet werden und somit die Betroffenen diese Therapiemaßname nutzen können.
Wilfried Horn, Kehlkopf- und Kopf-Hals-Tumore e. V.
Ich engagiere mich für die Krebshilfe, indem ich bei der Vereinigung der Kehlkopfoperierten und Kopf-Hals- Tumorerkrankten e.V. mitarbeite. Ich unterstütze die an Kehlkopfkrebs erkrankten Menschen als Patientenbetreuer bei vielen Gesprächen mit ihnen und halte auch Vorträge. Mein Anliegen ist, diesen Menschen zu helfen ein möglichst gutes Leben mit dieser Krankheit führen zu können.
Aktive Mitarbeit in Gremien
Das HKSH-BV bringt sich in die Arbeit von Gremien ein. Hier die Vorsitzende Hedy Kerek-Bodden (erste Reihe, Mitte, rechts neben Professorin Dr. Monika Klinkhammer-Schalke) bei der Sitzung der Querschnitts-AG Qualität und Vernetzung des Nationalen Krebsplans am 07.05.2024 in Berlin.
AG Social Media, Bundesverband Schilddrüsenkrebs – Ohne Schilddrüse leben
Wir, das Team der AG Social Media, kennen als Selbst-Betroffene das Gefühl, auf der Suche nach Information, Hoffnung und Mut zu sein. Durch unsere ehrenamtliche Tätigkeit möchten wir etwas zurückgeben. Wir setzen uns mit Kreativität, Teamgeist und Know-how dafür ein, unsere Community zu stärken und möglichst viele Menschen auf die Arbeit des Bundesverbandes aufmerksam zu machen. Dazu sind wir auf Kanälen wie Instagram und Facebook aktiv. Unser Ziel ist es, eine Brücke zu bauen zwischen den neuen sozialen Medien und unserem Selbsthilfe-Forum, in dem neben Informationen auch persönliche Geschichten zu finden sind und mit dem alles vor 25 Jahren begann.
Dr. Edmond Schiek-Kunz, Selbsthilfe-Bund Blasenkrebs e. V.
Ich bin in der Selbsthilfe aktiv, weil es die beste Antwort auf die Selbstbetroffenheit ist, und ich als Arzt eine Menge dazu beitragen kann.
Steffi Stegen, BRCA-Netzwerk e. V.
Krebs in der Familie begleitet mich seitdem ich denken kann. Fast alle Frauen meiner Familie erkrankten bereits im jungen Alter an Brustkrebs bevor auch ich die Diagnose erhielt. Seit 12 Jahren engagiere ich mich im BRCA-Netzwerk e.V. – Hilfe bei familiären Krebserkrankungen und bin seit 2016 im Vorstand aktiv. Aus eigenem Erleben weiß ich, wie wertvoll der Austausch in der Krebs-Selbsthilfe ist, um Entscheidungen treffen und die eigene Erkrankungserfahrung gut verarbeiten zu können.
Ernst-Günther Carl, Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V. und EuropaUOMO
Der Prostatakrebs ist aktuell qua Inzidenz der am häufigsten anzutreffende Krebs beim Mann. In Europa sterben derzeit mehr als 75.000 Männer jährlich daran. Um diese Situation zu ändern, engagiere ich mich national und international. So wurde in Zusammenarbeit mit der EU, der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU) und der Patientenorganisation EuropaUOMO ein Früherkennungsprogramm entwickelt, das in Pilotländern getestet wird und nach erfolgreichem Abschluss in der EU umgesetzt werden kann.
Thomas Müller, Kehlkopf- und Kopf-Hals-Tumore e. V. – Bundesverband und Landesverband Rheinland-Pfalz e. V.
Ich habe große Freude am Leben und möchte mit meinem Engagement in der Krebs-Selbsthilfe anderen Betroffenen zeigen, dass es auch nach einer Krebsdiagnose weitergeht. Spaß und Freude können ein Teil des Lebens bleiben.
Hubert Peter, Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe e. V.
Die Bekämpfung von Krebs ist eine gesellschaftliche Aufgabe und liegt nicht nur in den Händen von Medizinern. Daher ist es mir als Patient ein Bedürfnis, mich im Rahmen der Selbsthilfe bei der Deutschen Leukämie- & Lymphom-Hilfe und der Haarzell-Leukämie-Hilfe einzubringen, um den Umgang mit dieser Krankheit für andere Betroffene erträglicher zu machen und bei Bedarf auch praktische Hilfestellung zu bieten.
Gunthard Kissinger, Projekt Unterwegs trotz alledem – UtA; Selbsthilfenetzwerk Kopf-Hals-M.U.N.D.-Krebs e. V.
Unser Projekt „Uta-Unterwegs trotz alledem“ ist ein wichtiger Schritt, um die gesundheitliche Selbsthilfe in der Bevölkerung bekannter zu machen. Es hilft uns wenig, wenn wir intern toll arbeiten, aber nach außen kaum Wirkung zeigen.
Elke Naujokat, Frauenselbsthilfe Krebs – Bundesverband e. V.
Ich engagiere mich für die Krebs-Selbsthilfe, weil ich selbst erfahren habe, wie wertvoll es ist, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, gemeinsam zu lachen und zu weinen, Emotionen zu zeigen. Das alles gehört für mich zur Verarbeitung unserer Erkrankung dazu. Diese Erfahrung möchte ich gern an andere Betroffene und deren Umfeld weitergeben. Ich setze mich dafür ein, dass viele Menschen von den Möglichkeiten der Selbsthilfe erfahren und sich bei uns aufgefangen, informiert und begleitet fühlen.
Ingetraud Bönte-Hieronymus, Selbsthilfenetzwerk Kopf-Hals-M.U.N.D.-Krebs e. V.
Menschen, die an der eher seltenen Krankheit Krebs im Kopf-Hals-Mundbereich leiden, brauchen dringend eine Lobby, die dafür Sorge trägt, dass die Lebensqualität der Patienten stärker ins Blickfeld gerückt wird. Mit meiner Arbeit möchte ich einen Beitrag dazu leisten.
Dieter Könn, Deutsche ILCO e. V.
Als Mitglied in der Deutschen ILCO e.V. – Selbsthilfe bei Darmkrebs und Stoma – leiste ich ehrenamtlich Besuchsdienst in Krankenhäusern. Diese Patientenbesuche vermitteln den Betroffenen und deren Angehörigen Zuversicht und helfen dabei, Ängste zu überwinden und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Darüber informieren wir auch in einem Filmbeitrag.
Steffi Stegen, BRCA-Netzwerk e. V.
Für die Erblichkeit von Krebserkrankungen zu sensibilisieren ist notwendig, um jede Chance zu nutzen, Krebs früh zu erkennen oder zu vermeiden. Dafür setze ich mich als Patientinnenvertretung in wissenschaftlichen Projekten, Beiräten und auf verschiedenen Veranstaltungen aktiv ein.